Donnerstag, 30. Mai 2013

Bad Wildbad, 26.5., eiskalt, Regen.....

...der Wetterbericht hatte für Mittag starken Schneefall vorhergesagt. Und das Ende Mai !

Die Begriffe Frühling und Sommer brauchen anscheinend bald eine andere Definition.

Aber egal- unsere Teamfahrer hatten sich mental darauf eingestellt, dass es eine Schlammschlacht geben würde und waren trotzdem hochmotiviert.

Am Start waren Frank Holder, Pedro Torrao und Jochen Hahn. Pedro und Frank stellten sich der Langdistanz. Jochen nahm die Kurzdistanz unter die Räder.

Diesmal war es eine andere Streckenführung, die teilweise in gegensätzlicher Richtung ging.

Pedro:
(86km, 2150hm) 


"ich fand die neue Strecke nicht sehr interressant. Es gab fast keine technischen Stellen und einen langen asphaltierten Anstieg. Die Streckenmarkierung war sehr gut, genauso wie die Organisation. Die Verpflegungsstellen waren sehr einfach gehalten."

Aufgrund der Wetterbedingungen hatte ich kein regelmäßiges Training mehr gemacht in der Woche vorher. Die Wetterbedingungen empfand ich als ziemlich extrem.

Ich hatte einen sehr guten Startplatz ganz vorne und konnte der zweiten Gruppe kurze Zeit folgen. Dann musste ich loslassen und fuhr die erste Runde weitgehend alleine. Ich konnte aber gutes Tempo machen und den Abstand immer weiter verringern. Der Regen setzte in Mitte der ersten Runde ein und hörte auch nicht mehr auf.  Trotz der Winterausrüstung war ich durchnässt und es wurde sehr kalt. Ich konnte mich dann von der Gruppe absetzen und mit einen Fahrer mitnehmen.  Meine Beine fühlten sich gut an und ich war bereit für Runde 3.

Problem waren meine gefrorenen Hände, die ich mittlerweile nicht mehr spüren konnte. Ich musste tatsächlich auf meine Hände sehen, um zu gewährleisten, dass die noch auf den Bremshebeln waren, weil ich sie nicht mehr spüren konnte."

Als ich dann in der Abfahrt und vor Beginn der Runde 3 war, musste ich das Rennen abbrechen. Es war zu gefährlich, weil ich angefangen habe, zu schlottern.

Am Parkplatz musste ich mir dann helfen lassen, die Kleidung zu wechseln....

Es war für mich eine neue Erfahrung, ein Rennen abzubrechen.

Nach meiner Einschätzung bin ich bestimmt auf Platz 5 (Ak) gelegen. Aber so war es zu gefährlich 

und ich wollte nicht im Krankenhaus enden...."

Frank:
(86km, 2150hm)

"für mich ist es die zweit-härteste Strecke in Deutschland, vor allem die Abfahrten haben es in sich.
Ich fühlte mich gut und hatte mich die 3 Wochen zuvor gut vorbereitet. Das Rennen in BW liegt mir als Trail Spezialist sehr.

Für mich war es ein ganz besonderer Start. Das erste mal im Teamdress für mein neues Team ein Rennen fahren. 

Durch meine Lizenz konnte ich mich gut vorne bei den Profis einreihen.

Die ersten 100m konnte ich mit den Profis gut mitgehen, dann ging es in die Steigung und ich musste sie ziehen lassen. Pedro überholte mich und ich konnte ihm mit etwas Abstand noch bis zum Ende des ersten Anstiegs folgen. Dann konnte er sich absetzen.

Eigentlich habe ich mich vor dem Rennen noch sehr gut gefühlt, aber durch den Dauerregen und den einsetzenden Schneefall wurde es doch recht beschwerlich. Die zweite der drei Runden lief bei mir deutlich besser. Die Beine waren gut. Aber es wurde deutlich kälter und bei den schnellen Passagen und Abfahrten kühlte meine Muskulatur ziemlich aus.

Meine Hände habe ich überhaupt nicht mehr gespürt. Dann fiel plötzlich in einer Abfahrt meine hintere Bremse komplett aus, was schon ziemlich gefährlich wurde.

Und kurz vor Ende der Runde bekam ich auch noch Schaltprobleme, was mich dann doch zur Aufgabe des Rennens zwang. Völlig unterkühlt und dann 2 Defekte, da war es das Beste,  nicht auf die 3.te Runde zu gehen. - Schade."

...die nächsten Rennen: es kann nur besser werden..

Jochen:
(30km, 726hm --> Platz 6)

"für mich war klar, dass es ein extremes Rennen werden würde. Dementsprechend hatte ich mich darauf eingestellt. Für mich war es auch ein Test bezüglich Form und Material. Dementsprechen war meine Erwartungshaltung nicht alzu hoch und ich rechnete damit, mich im Mittelfeld zu platzieren.

Am Start empfand ich es noch als relativ angenehm bei 6C und leichtem Regen. Dann ging es gleich die 400hm hoch und ich musste etwas abreissen lassen.

Im langen uphill konnte ich dann wieder Boden gutmachen. Auf der Anhöhe wurde es sehr kalt und ich spürte meine Finger nicht mehr. Als es dann noch anfing zu schneien, wurde ich immer steifer.

Sonst ging es mir noch gut und ich konnte gut Druck aufs Pedal bringen. Aber ich musste während der Fahrt diverse Aufwärmübungen machen, damit ich die Trinkflasche noch greifen konnte.

Von der bisherigen Streckenführung war ich darauf eingestellt, dass die Trails etwas früher kamen. So war ich überrascht, dass es erst 5km vor Ziel in die Trails ging. 

Die Downhills waren natürlich total vermatscht und mein mittlerweile einsetzender Schüttelfrost und abgefahrene Bremsbeläge zwangen mich zur Vorsicht. Ich verlor dadurch einige Plätze.

Kurz vor dem Ziel konnte ich in der bekannten "Matschwiese" nochmal etwas zulegen und das Tempo bis ins Ziel halten.

Nach 1:44h konnte ich fast erfroren ins Ziel fahren.

Später konnte ich dann der Ergebnisliste entnehmen, dass ich auf Platz 6 gefahren bin mit nur 40s Rückstand auf Platz 5. Das hatte ich nicht erwartet und war für mich ein super Lohn für den Einsatz in jeder Hinsicht.

Ich hatte ein extremes Rennen erwartet, aber es wurde noch übertroffen. Es war wirklich sehr heftig und ich bin glücklich, die Runde so hervorragend gefinished zu haben.



Soweit die Berichte der Teamfahrer. Ich bin der Meinung, dass jeder, der sich diesen Bedingungen gestellt hat, großes geleistet hat. Es waren wirklich extreme Verhältnisse und wir hoffen, dass die nächsten Rennen wieder unter normalen "atmospärischen" Bedingungen stattfinden ;-)



 

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