Samstag, 23. Juni 2012

Black Forest Ultra Bike Marathon






Der 15. Black Forest Ultra Bike Marathon in Kirchzarten kam trocken und vor allem bei perfekten Temperaturen um die 25 Grad ins Ziel! Nach dem absoluten „Kälteschockrennen 2011“ mit Hagelschauern waren das geradezu traumhafte äußere Bedingungen.
Fast 5.000 Sportler waren am Start.

Auch unser Teamfahrer Jochen Hahn stellte sich dieser Herausforderung.

Nach 7 Monaten verletzungsbedingter Rennpause hatte das Rennen für ihn vor allem "warm-up-charakter"  und diente als Standortbestimmung.





Sein eigener Bericht:
 
Bei herrlichem Sommerwetter mit bis zu 30Grad durfte ich mich als „Kirchzarten Erststarter“ ohne Lizenz, aus Block 63 von ganz hinten einreihen. 

Das merkte ich dann beim ersten Singletrail wo sich ein Teil des Pulks von gesamt 1.098 Startern staute und es nur noch zu Fuß weiter ging.

Sonst ging es stetig nach vorne, wobei mir das neue 29er FRM-bike eine große Hilfe war.

Nach km 7 konnte ich mich dann eine zeitlang am Tempo einer Schweizer Fahrerin orientieren.

So konnte ich weiter Plätze gut machen und mich an der „Tour de France“ Stimmung in den Dörfern wie „Stollenbach“ erfreuen. Auch die Titisee  - Durchfahrt am internationalen, flanierenden Publikum, war ein besonderes Erlebnis.

Nach dem wir 620Höhenmeter in den Beinen hatten ging es nach einer sehr schnellen Abfahrt mit 55km/h bei 25km noch mal um 280hm hoch, bevor wir in die 10km lange um 720 Höhenmeter fallende Abfahrt bis ins Stadion in Kirchzarten  rasten.

Durch das zum Teil ruppige Gelände über Wiesen, nahm ich Tempo raus, um meine frisch geheilte Schulter zu schützen. So kam ich freudig und dankbar, Gott gegenüber, nach 2:03h auf Platz 77

Wir freuen uns über sein gelungenes Comeback und wünschen ihm eine super Saison !

Dienstag, 5. Juni 2012

Etappenrennen Alpentour Trophy 31.05.-3.6.2012


Die Alpentour Trophy ist ein internationales Etappenrennen. Das Starterfeld setzte sich zusammen aus vielen Elitefahren und sehr guten ambitionierten Amateurfahrern.

Das liegt zum einen daran, dass das Rennen UCI Status besitzt und zum anderen, dass die Streckenprofile und Anforderungen einiges abverlangen.


Das Rennen startet und endet jeden Tag in Schladming (Österreich) und hat alpinen Charakter mit teilweise hohem Trailanteil. Besonders cool ist die tägliche Abfahrt über die Downhill Strecke auf der Skipiste.

Nach unserer Einschätzung und Erfahrung dürfte es mit das härteste Etappenrennen in Europa sein.

Da das Starterfeld sich auf ambitionierte Racer konzentriert ist es ein übersichtliches Rennen mit 252 Startern, wovon 43 im Laufe des Rennens ausgeschieden sind.

 Am Start waren: Sonja, Pedro und Dieter.

HIER eine Übersicht der Tagesetappen.

Eine Besonderheit war das Einzel-Zeitfahren am zweiten Tag.


Zum Rennverlauf:

Sonja:
..ist gut gestartet und hatte schon am ersten Tag einen guten Rennverlauf. Die Strecke am ersten Tag war schon besonders hart. Aber Sonja hatte durch die 12h WM, die erst einige Wochen vorher stattfand eine perfekte Performance.

Nach ca. 5:15 erreichte sie die Schlussabfahrt über die Downhillstrecke. Wenige 100m vor dem Ziel stürzte sie leider. Beim Sturz kugelte sie sich leider die rechte Schulter aus und musste anschliessend zur Versorgung ins Krankenhaus. Dieses konnte Sie dann nach kurzer Zeit mit einem Verband wieder verlassen.


Sie erreichte zwar diesen Tag den 2.Platz, aber das Rennen war allerdings für sie gelaufen.


Wir waren alle sehr bestürzt....


Das ist echt schade und das gesamte Team wünscht ihr, dass sie schnell wieder fit und einsatzbereit ist.

Pedros und Dieters eigener Bericht:

Etappe 1 (69km, 2900hm)

Pedro:
Platz 26, Zeit 4:44h
Ich startete auf dem härtesten Etappen Rennen, das ich kenne mit einem guten Gefühl und dem besten Trainingszustand, den ich je hatte. Obwohl ich Tage vorher noch etwas gesundheitlich angeschlagen war, startete ich mit vollem Einsatz. Es lief sehr gut und ich konnte einen schnellen Schnitt fahren, den ich den gesamten ersten Anstieg auf 1600hm halten konnte. Danach brachte ich leider keinen vollen Druck mehr aufs Pedal und beim zweiten großen Anstieg musste ich ich es langsamer angehen lassen. In den Bergen büßt man das leider sofort ein. Selbst, wenn man beim ersten Anstieg richtig Plätze gutgemacht hat, nützt es wenig, wenn man das Tempo nicht durchziehen kann.
So war es kein Wunder, dass ich leider wieder Plätze verlor.
Endlich im Ziel war ich so erledigt, dass ich nicht sicher war, das Rennen nächsten Tag weiterfahren zu können.


Dieter:
Platz 37, Zeit 5:08h
Mein Trainingszustand war sehr gut, allerdings war ich aufgrund der vorausgegangenen stressigen Wochen mental etwas erschöpft und es fehlte etwas Progressivität. Deshalb- und aufgrund des Respekts vor dem Höhenprofil- ließ ich es etwas moderater angehen und blieb mit der Leistung nur kurz über der Laktatschwelle. Die Anstiege machten mir so keine Probleme und ich konnte auch in den zweiten Berg mit genügend Power und dann auch mit Motivation reingehen. Die Taktik zahlte sich aus und ich konnte viele Plätze gutmachen. Was mich dann allerdings geärgert hatte, war, dass ich mich ausgerechnet zwischen den zwei Bergen bergab verfahren hatte und dann den Berg wieder hoch musste. Dadurch habe ich mind. 15min verloren. Das musste ich dann während des Rennens erst mal verarbeiten. Trotzdem war ich mit der ersten Etappe zufrieden.

Etappe 2 Einzelzeitfahren (16km, 1100hm)

Pedro:
Platz 30, Zeit 1:15h,
Nach der bestmöglichen Erholung und obwohl ich mich noch sehr müde fühlte, war ich bereit für das Zeitfahren. Ich ging diesmal nicht aufs Ganze, sondern stellte mich gleich zu Beginn auf eine kontinuierlich schnelle Gangart ein. So konnte ich eine gute Zeit erreichen und hatte noch genügend Power für den Folgetag.




Dieter
Platz 27, Zeit 1:16h,
Das Zeitfahren bergauf ist "meine" Disziplin, bei der ich mich besonders wohl fühle. Das wusste ich schon vorher, dass mir das liegen würde. Demenstsprechend motiviert ging ich an den Start. Ich startete sehr schnell und ging dann in eine Art Dauermodus, um kurz vor dem Ziel nochmal durchzustarten. Es war eine gelungene Etappe, die viel Spaß gemacht hat.




Etappe 3, (73km, 2800hm)

Pedro:
Platz 30, Zeit4:27h
Nachdem mir klar wurde, dass ich diesmal die Top Ten nicht erreichen konnte, ging ich nicht mehr aufs Ganze, sondern lies es etwas moderater angehen. Auch, weil mir bewusst war, dass es wieder eine sehr harte Etappe sein würde mit vielen Steigungen und heftigen Trails. So nahm ich diese schwerste Etappe mit Wettkampfspaß und freute mich über die vielen Trails bergauf und begab.

Dieter:
Platz 34, Zeit 4:46h,
Der Gang an die Startlinie war extrem schwer. Ich hatte die ganze Nacht kaum geschlafen, weil ich mit Durchfall zu kämpfen hatte. Keine Ahnung, wie ich mich überwinden konnte an die Startlinie zu gehen. Aber ich fand mich dann dort ziemlich erschöpft von der Nacht und magentechnisch leer wieder. Ich war aber mental sehr stark und wollte irgendwie diese Etappe schaffen. Trotz meines Zustandes. Ich habe dann so mit 80% Leistung gestartet und habe mich so langsam an Maximalleitung herangetastet. Es ging auch zunächst, aber nur kurze Zeit. Dann zollte ich Tribut für die Nacht und konnte fortan nur noch ein mittleres Tempo fahren. Das allerdings konnte ich durchhalten bis zum Ziel. Die Trailabschnitte waren teilweise sehr heftig.Da habe ich auch Zeit liegen lassen. Trotzdem bin ich mit der Etappe mehr als zufrieden, und super froh, dass ich mich habe überwinden können. What doesn't kill you, makes you stronger....

Etappe 4: (56km, 2000hm)

Pedro:
Platz 24, Zeit 3:12h,
Das war die einzige Etappe, die gleich war, wie letztes Jahr. Ich plante, alle Power in den einzigen, größeren extrem langen Anstieg zu setzen. Es erforderte die volle Anstrengung und ich konnte den ersten Teil des Berges mit schneller Cadenz und kleiner Übersetzung viele Plätze gutmachen. Den Rest des Berges drückte ich dann auf dem großen Kettenblatt durch und erreichte mit schmerzenden Beinen den wunderschönen schneebedeckten Berg.

Zusammengefasst kann ich zufrieden sein, denn ich habe dieses harte Rennen gesund und ohne Sturz und Defekt gefinisht. Auf der anderen Seite ist es ein wenig schade, dass ich nicht die beste Form meines Lebens in bessere Ergebnisse übertragen konnte.
Aber diesen Wermutstropfen möchte ich jetzt hinter mir lassen und mich auf das nächste Etappenrennen dieses Jahr konzentrieren.

Dieter:
Platz 28, Zeit 3:22h,
Ich freute mich sehr auf die Etappe. Mein Magen war wieder einigermaßen im Lot und auch sonst waren keine Handicaps in Sicht. Zudem versprach das Streckenprofil genau auf mich zu passen.
Ich startete mit Pedro und wir führen die ersten Anstiege zusammen. In einem Wurzeltrail bergauf schaltete ich aufs kleine Kettenblatt und die Kette verklemmte sich dermaßen am Tretlager, dass es mir unmöglich war diese zu lösen. Ich war stinksauer, weil ich dachte, dass das Rennen jetzt gelaufen ist. Weil ich auf dem schmalen Wurzeltrail war, musste ich dann kurz von der Strecke runter und habe versucht verzweifelt das Problem zu lösen. Parallell zur Strecke bin ich dann die Straße entlanggelaufen bis zur nächsten Einmündung. In meiner Verzweiflung versuchte ich ein letztes Mal die Kette freizubekommen, was mir dann auch gelungen ist. Für mich war es ein Wunder. Ich konnte dann wieder beim Streckenposten kurz vor dem Anstieg auf die Strecke.
Ich gab beim Anstieg alles. Aber bergab verlor ich gegen die sehr schnellen Bergabfahrer wieder Plätze. Trotzdem war es für mich eine gelungene Etappe.

Für mich war es auch das härteste Etappenrennen, dass ich kenne. Sehr alpin. Fahrtechnisch und vom Höhenprofil auf höchstem Niveau. Tolle Mitbewerber. Jeder Zweikampf lief sehr rücksichtsvoll und fair ab.
So macht Wettkampf Spaß.
Auch für mich gilt jetzt, die gute Form mitzunehmen und aufs nächste Etappenrennen zu übertragen.


Erreichte Gesamtplatzierungen:
Pedro: Platz 27
Dieter: Platz 32