Freitag, 20. Juni 2014

24h Rennen Offenburg, 14.-15.Juni 2014

Wir freuten uns alle sehr auf dieses Teamevent. 24h Rennen haben immer etwas ganz besonderes.

Mit 3 Teams waren wir am Start:



 Das 4er Team mit Teamkapitän Frank Holder:
  • Frank Holder
  • Jochen Wurster
  • Matthias Riesch
  • Tobias Förster
Das 2er Team (12h) mit Teamkapitän Jochen Hahn:
  • Jochen Hahn
  • Axel Traub
Und schließlich noch mich, als Einzelfahrer für 12h:
  • Dieter Schulzki
Wir hatten ein geradezu geniales Wetter. Zumindest für diejenigen, die gerne bei Sonne und warmen Temperaturen unterwegs sind.
Dazu waren wir vom Equipment perfekt ausgestattet mit großem Pavillon samt Wohnwagen gab es reichlich Platz.



Nach den ersten Testrunden waren wir alle etwas überrascht. Uns bot sich eine grandiose Cross-Country ähnliche Strecke mit hohem Trailanteil und mit einer Steigung von knapp 200hm auf 8km.




Ich bin bereits einige 24h Rennen gefahren, aber eine solche Strecke hatte bisher kein Veranstalter im Programm. Ein großes Lob an Organisator Scheiderbauer dafür.

Nachfolgend der Bericht vom 2er Teamkapitän Jochen Hahn:

Sehr gelungenes, top organisiertes 24h Event von Scheiderbauer GmbH, Top Verpflegung. Top Helfer, Top Stellplatz, Top CSV-Team – Orga mit großem 10m Pavillon von Joe und Wohnwagen von Frank Holder. 

Dank Teamchef Dieter hat alles super geklappt.
Dazu sonniges und trockenes Wetter zwischen 18-30 Grad.
Hammer Strecke: auch nach vielen Runden nie langweilig, mit fiesen Rampen um 20% Steigung, highspeed Schotter Abfahrt wo ich 56km/h auf dem Tacho hatte und ein „Flowtrail“ der es in sich hatte und auch „Fun-Trail“ heißen könnte.

Mit ca. 6 Wochen Trainingsrückstand bolzte ich am Wochenende vor dem Rennen noch 190km MTB und Rennrad. Unter der Woche war noch Fliesen legen (Neue Wohnung) angesagt – was sich aber  nicht negativ auswirkte. Einen Tag vorab mit meiner Frau Andrea angereist konnte ich ausgeschlafen und relaxt das Rennen angehen. Aber ich hatte vor meinem ersten12 Stunden Rennen großen Respekt, weil ich nicht wusste was auf mich zukommt.
Besonders die Wechsel waren für mich ein „Buch mit 7 Siegeln“
 

Als schnellerer Starter durfte ich mit ca. 400 anderen „Startern“ und  Teamkollegen Dieter und Tobi, am Marktplatz in Rammersweier, in die „Startloop“ und erste Runde gehen, die ich aber mit mäßigen Tempo anging.
Die Übergabe des Teamtransponders in der Wechselzone an Axel klappte prima. Wir wechselten die ersten Stunden jede Runde durch und konnten so mehr Tempo machen.
Einmal habe ich Axel verpasst, sodass er 2 Runden fahren musste.
Und auch der Kleidungswechsel kostete etwas Zeit.

 
Schließlich änderten wir die Wechselroutine in 2 Runden, damit sich jeder länger regenerieren konnte. Aber wirklich ausruhen konnten wir nie, weil es immer irgendwas zu „checken“ gab.
Bei meinem 2 „Turn“ nach ca. 5 Stunden hatte ich mit Kopfweh einen „Einbruch“ und lief in den Uphills etwas „blau“. Vermutlich zu wenige getrunken und gegessen, weil mir süßes Zeug wie Riegel, Bananen, Haferschleim… über war. Also holte ich mir in der „Event-Area“ die gleich neben der Wechselzone war eine Rindswurst mit Senf, trank reichlich und erholte mit super gut. Mein Hoch kam ab 19.30 Uhr in der Abendstimmung mit blauem Himmel, in  traumhafter Weinlandschaft von Durbach. Auch das Ziel konnte ich schon „riechen“
Spannend waren die Trails ab 21.45 in der Nachtphase die jetzt begann. Aber so eine 800Lumen Helmlampe brennt genug Licht auf die Strecke, das kaum Tempo raus genommen werden musste. Kritisch wurde es in unserem 2er-Team als Axel gegen 22.10 Uhr  in die Wechselzone kam und rief:  „Ich habe mir beim Ausweichen das Knie verdreht und bin fertig, weiß nicht ob ich noch weiter fahren kann“ So fuhr ich mal die nächsten 2 Runden um dann nach Rücksprache mit Axel, der inzwischen von der Bergwacht einen Meniskus-Schaden o.ä. diagnostiziert bekam,  bis zum Schluss durch zu fahren. Das war schade für Axel und eine Herausforderung für mich, die aber Dank Käsebrot und Freudiger Einstellung super lief.
Ein grandioses Teamerlebnis sowohl mit Axel als auch den anderen csv-mtb-lern.
Es hat immer viel Freude gemacht meine Teamkollegen im Team-Zelt, in der Wechselzone oder sogar mal auf der Strecke zu treffen. Mit Matthias Riesch ging es sogar auf eine ganze Runde und mit Dieter ins Stadion. Unser Team konnte mit Platz 10 das Rennen beenden. Ich kann mir eine Wiederholung gut vorstellen
Ein großer Dank geht an unsere Hauptsponsoren: Burg Wächter und WWG Autowelt und alle anderen, die uns so großartig unterstützen. Es ist eine Freude Sie zu präsentieren.

Soweit der Bericht von Jochen Hahn.

Auch unser 4er Team kämpfte mit Bravour und Frank Holder hatte sein Team gut im Griff und die Taktung und Absprache funktionierte bestens. Jede Rund wurde protokolliert und analysiert.

So gelang unserem 4er Team ein hervorragender 15.Platz im umkämpften 4er Team Feld. Matthias, Joe, Tobi, Frank, - alle haben gekämpft und alles gegeben.





Impressionen unseres 4er Teams:





Zum Schluss noch einiges zu meinem Rennen:
Für mich sollten es die ersten 12h als Solo Fahrer werden. Unter anderem, als Vorabcheck für die bevorstehende Salzkammergut Trophy mit 211km und 7000hm.

In den 12h habe ich so ziemlich alle Phasen des Hochgefühls und des Leidens durchgemacht.
Obwohl ich mich sehr zurückgehalten hatte, habe ich trotzdem noch die ersten 3 Stunden ein zu hohes Tempo gefahren. Gefühlt waren es nur 70% aber irgenwie war es noch zu schnell. Ich lag die ersten Stunden auch ganz vorne in der Wertung. Gleich in der 3.ten Runde kroch eine Biene unter meine Brille und stach mich übers Augenlied, was heftig brannte.
Meine Frau verpflegte mich im 1,5-2h Rythmus mit Riegel, Gel und Getränken.
Den ersten Einbruch konnte ich dann nach ca. 4-5h vermelden mit leichten Krämpfen im rechten Oberschenkel und generellem Leistungstief. Ich nahm enorm an Leistung raus und fuhr ab da jede Steigung im Stehen durch, um die Krämpfe im Zaum zu halten. Dies gelang erstaunlich gut.
Trotzdem war die Form nicht richtig gut und eine Leidensphase begann, auch in Hinblick auf die noch zu absolvierende Zeit.
Nachdem ich ja schon viele 24h Rennen im 2er und 4er Team gemacht hatte, wurde mir klar, wie unermesslich wertvoll kurze Pausen sind. Seien es auch nur 20minuten. Denn alleine das reicht, um dem Körper wieder etwas erholen zu lassen.

Es ist eine ganz besondere Erfahrung, wenn einem diese Pause entzogen wird und man einfach durchfährt.
 

So war ich froh, dass ich wenigstens alle 1,5-2h etwa 2 Minuten beim Flaschenwechsel, usw...erholen konnte. Zwei Pinkelpausen musste ich innerhalb der 12h auch einlegen und ab 21:45 das Licht anbringen.
Gleich von Beginn war meine Taktik, das Rennen in viertel zu teilen.
Nach ca. 6-7h konnte ich keine Elektrolyt Getränke und Kuchen mehr sehen und zu mir nehmen. Ich stieg von da an um auf Wasser und aß dazu einen fetten Wurstwecken.
Dies sollte auch zu einer besonderen Erfahrung werden. Keine Ahnung warum, aber dieser Wurstwecken wirkte wie Doping. Auf einmal war ich wieder richtig schnell und agil unterwegs. Hammer.
Wie sich das sportwissenschaftlich erklären lässt, dass weiß ich nicht aber ich habe einmal gelesen, dass sich die Rennradfahrer der ersten Jahre Hühnerschlegel ins Trikots steckten bzw. reichen liesen. Vielleicht ist da ja doch was dran. Jedenfalls stellte ich fest, dass so ne ¨fettige¨ Semmel ideal ist.

Es hielt einige Runden an und ich hatte wieder richtig Spaß.


Die letzen 3-4 Stunden, waren nicht schnell aber jegliches Leiden war vorbei und irgendwie war der Schalter umgelegt und ich spürte, ich konnte jetzt so auch 24h fahren. Ich brauchte auch kaum mehr was zu trinken und hatte auch keinen Hunger mehr. Es war merkwürdig, aber mir ging es sehr gut.
Auch die Krämpfe waren längs vorbei. Es war ein super Gefühl, fast wie ein Rausch.
Kurz vor Ende der 12h wurde ich dann von vielen Fahrern ermutigt, dass ich es gleich geschafft hatte. Es war wirklich gut gemeint, führte dann aber dazu, dass ich die letzte Runde so hindrehte, dass ich genau nach 12h durchs Ziel kam. Im Prinzip hätte es locker zu einer weiteren Runde gereicht.
Das nervte mich dann noch etwas im Nachhinein, und ich hätte mir gewünscht, dass ich diese Chance noch umgesetzt hätte. Mit einem sehr guten 8.Platz bin ich aber absolut zufrieden.

Zusammenfassend aber war es ein geniales Erlebnis und ich stelle fest, dass mich irgenwie dieser Virus der Langstrecke gepackt hat.

Jetzt steht erstmal eine MEGA Challenge an:
Die Salzkammergut Trophy und zwar die A Distanz mit 211km und 7000hm. Mal sehen....
Mein Dank gilt vor allem auch unseren Sponsoren, die uns diesen Sport im Team ermöglichen.

Zielimpressionen:

 

 Zum Schluss waren die Emotionen groß.....

Montag, 9. Juni 2014

Singen XM Marathon, Gäsbockbiker Marathon, Biathlon Meidelstetten


Singen, XCM Marathon, 11.05.2014

unsere Sonja Brodbeck ist nach längerer MTB Pause wieder im "Rennen".

Sie startete in Singen auf der Mitteldistanz. (49km, 1400hm)

Es war für sie ein kleines Abenteuer, denn sie wusste nicht, ob sie an ihre gewohnte Form anschließen konnte. Aber es gelang auf Anhieb und unsere Sonja konnte bei Ihrem Wiedereinstieg den 2. Platz feiern.

Sie fühlte sich während des gesamten Rennverlaufs sehr gut.

Was für ein Comeback !

Gratulation vom ganzen Team.


Früh in der Saison gibt es allerlei Veranstaltungen, die oft etwas speziell sind, und eine interessante Abwechslung zum normalen Marathons liefern. So auch die nächsten 2 erwähnten Events:


Gäsbockbiker Marathon, 10.05.2014

unser Axel Traub startete auf einem Marathon der ganz besonderen Art.
http://www.gäsbockbiker.de/html/marathon.html
 

 

Es standen 80 km und 1.982 hm auf dem Programm.... Das Wetter war bewölkt, aber trocken. Viele steile Anstiege teils auch Trails bergauf und viele schöne Abfahrten überwiegend als Single-Trails... Trailanteil war locker 50%. Die Zeit (Es fand keine Messung statt) war nicht so berauschend, was aber auch auf die vielen Trails lag (in denen man nicht so "rasen" konnte).

 



Es war eh ein Genussmarathon, die schöne Landschaft und auch die super Trails (teils über 400 Hm nonstop und Kilometerlang). Die Verpflegungsstationen waren sehr exklusiv, Saumagen, Dampfnudel, Weinschorle, Cappucino, und zum Schluss vor der Abfahrt ins Tal gab es Bier, Brezel und Rauchwurst... Bei dem letzten und langen "Drecksanstieg" fing es dann zu nieseln an, was aber wegen des Waldes nicht sehr zu merken war. 

Auf jeden Fall ist das für nächstes Jahr wieder vorgesehen, so Gott will das wir wieder einen Startplatz bekommen (in einem Tag ausgebucht!). 


Biathlon Meidelstetten

unser Jochen Wurster ist indes bei einem MTB Biathlon gestartet. Ja, sowas gibt es tatsächlich. In Meidelstetten auf der Alb.

Pro MTB Runde gibt es 3 Schießanlagen ....er hat sich auf den 16.ten Platz gefahren bzw. geschossen. Ttolle Leistung. Schöner Wettbewerb. http://www.ssv-meidelstetten.de/mediapool/88/881365/data/ssv-meidelstetten/Meidelstetter_MTB_Biathlon_Ausschreibung2014.pdf








Mittwoch, 4. Juni 2014

CSV-Jubiläum 1.Juni 2014

15 Jahre CSV-Stuttgart e.V.

Im Februar 1999 wurde unser Verein gegründet, der mittlerweile eine Vielzahl von Sportarten abdeckt.

Auf unserer Vereinswebpage: www.csv-stuttgart.de könnt ihr sehen, was da mittlerweile alles geboten wird.

Unser CSV-Jubiläumsfolder Jubiläumsfolder zum Download.
 
Es ist schon ein großer Segen, der da sichtbar wird, wenn man die Historie und das Vereinswachstum betrachtet.

Und es ist für uns als Radsportabteilung eine Ehre, für diesen Verein tätig zu sein und unseren Sport ausleben zu dürfen.

Am 1.Juni 2014 war unser großes Jubiläumsfest im Gospelforum. Genutzt haben wir dafür das komplette Gelände außen und innen. 

Überall war der CSV mit seinen Abteilungen vertreten und alle Abteilungen haben sich mit Ihren Mtarbeitern mit viel Engagement ins Zeug gelegt und Ihre jeweiligen Sportarten präsentiert.

So auch wir.

Als Radport und MTB Abteilung haben wir einen kleinen Parcours aufgebaut, der von groß und klein fleißig genutzt wurde. Es kam sehr gut an und es war schwierig genug, dass jeder seine Herausforderung hatte. 

Dazu haben wir die Durchlaufzeit gemessen und es gab eine professionellen Fotoservice beim Überspringen der Welle.

Natürlich haben wir die Gelegenheit auch genutzt, unsere Sponsoren zu präsentieren und einen Einblick in unser Team, unsere Planungen und unsere Vision zu geben.

Für das Jubiläumsjahr haben wir uns eine ganz besondere Aktion ausgedacht:

Wir sponsern 1-3 sportliche MTB'ler, die noch keine oder nur wenige Marathonerfahrung haben für die TZA. (Sparkasse-Trans-Zollernalb.).

Die "Sparkasse-Trans-Zollernalb" ist ein Etappenrennen über 3 Tage.

Nähere Infos dazu findet ihr HIER:


Wer Interesse hat, bewirbt sich einfach unter: d.schulzki(at)csv-stuttgart.de

Zum Schluss noch einige Impressionen des CSV-Jubiläums-Festes:



 



Trans-Portugal, 9 Etappen, 09.05.-18.05.2014



Schon einige Zeit spielte unser Pedro mit dem Gedanken, an dieser Challenge teilzunehmen. Es ist ein besonderes Rennen. Mit unglaublichen Distanzen. Ohne VP Points und Routenführung per Navi. 


Die Daten sprechen ein deutliches Bild:
9Etappen, 1.117km, 18.350hm.

Pedro berichtet nachfolgend über diese, seine Challenge:

Während des ganzen Rennens herrschte eine sehr persönliche, freundliche Atmosphere. Die Mitarbeiter des Veranstalters kannten uns Fahrer mit Namen und sorgten dafür, dass jeder alles hatte, was er brauchte. Ich hatte eine unglaubliche Form, wie ich sie auf solchen langen und harten Rennetappen noch nie erlebt habe. Das Rennen verlief gemäß einem GPS-Track mit 9 Etappen. Alle wichtigen Punkte (wichtige Stoppschilder, Brunnen oder Quellen, Cafés und andere Orte, wo man Essen und Wasser bekommen konnte) waren auf der GPS-Route markiert. Jeder musste sich selbst verpflegen. Die GPS-Route führte von Hotel zu Hotel von einem Dorf im Nordosten Portugals bis zur Südküste (an den Strand!).

Feeling, Vorbereitung, Erwartung:

Wie immer bei solchen großen Rennen gab es einige Rückschläge. Die erste Herausforderung war die Vorbereitung während des Winters. Nach einem schwierigen Saisonstart gelang es mir, 3 Monate lang jeden Tag ein bis zwei Stunden auf dem Rollentrainer zu trainieren. Ich konnte keine langen Trainingseinheiten im Freien abhalten, was mir Sorgen machte, zusammen mit einigen gesundheitlichen Problemen, aufgrund derer ich höchstens zwei Stunden am Stück trainieren konnte. Meine längste Trainingsausfahrt auf dem MTB war eine Strecke von 90km mit 2000hm. Ich war ziemlich gespannt auf die Streckenführung per GPS, da ich noch nie ein solches Rennen gefahren bin.

Mein ursprüngliches Ziel war die Top 10, aber nach all den Rückschlägen, mit denen ich zu kämpfen hatte, wollte ich nur noch gesund und glücklich finishen.


Das Rennen:


Tag 1 – 142km; 2468hm

Ich startete viel zu schnell und (vielleicht zu meinem Besten) riss mir bei km 40, als ich gerade in einer Dreiergruppe fuhr, die Kette. Nachdem ich die Kette in weniger als 5 Minuten repariert hatte, fuhr ich ein einsames Rennen und kämpfte damit, ein Tempo zu fahren, das ich theoretisch hätte halten müssen. Leider hatte ich meinen Essensbedarf falsch kalkuliert und fuhr bis Kilometer 80 mit einem leeren Magen. Zwischen Kilometer 80 und 120 war ich nur noch im Überlebensmodus und hatte das Gefühl, dass alles, was ich aß, keinerlei Auswirkungen auf meinen Körper hatte. Nach Kilometer 120 war ich wieder zuversichtlich, dass ich es schaffen konnte und behielt bis zum Ziel ein stetiges Tempo bei. Als ich ankam, hatte ich große Magenprobleme, mir war schlecht und ich konnte weder essen noch trinken. Schließlich musste ich mich übergeben und mir war schwindlig. Ich war dehydriert und wurde ins örtliche Krankenhaus gebracht, wo ich eine Stunde lang eine Infusion bekam. Das war ein sehr interessanter erster Tag … nur noch 8 lagen vor mir …

Tag 2 – 110km; +2134m

Ich verzichtete auf die Massage, aber nicht aufs Essen und hatte schließlich wieder so viel

Energie gesammelt, dass ich mich den zweiten Tag gewappnet fühlte. Mein Plan war, abzuwarten, wie ich mich fühlte, und es für diese eine Etappe etwas lockerer angehen zu lassen. Ich fühlte mich ziemlich normal, und so konnte ich ein gutes und stetiges Tempo beibehalten. Ich achtete diesmal darauf, dass ich genug zu Essen dabei hatte, und diesmal klappte es recht gut. Ich hatte gute Beine, sodass ich bis Kilometer 80 ein gutes Tempo fahren konnte. Dort fühlte ich mich langsam leer und hielt an, um Wasser zu trinken und mein geheimes Sandwich auszupacken, das ich während der nächsten 2 Kilometer aß. Das rettete mich! Zu Beginn der letzten 10 Kilometer hatte ich wiederum zu kämpfen, aber ich schaffte es! Ich fühlte mich gut (müde und total ausgehungert).

 

Tag 3 – 108km; +3069m

Ich freute mich sehr auf einige steile Trails. Damit wollte ich meinen schlechten Start wieder

ausgleichen, und gerade für lange, steile, mühevolle Passagen hatte ich am meisten trainiert. Bei den beiden heftigen Anstiegen fühlte ich mich sehr stark, und auf der Spitze des ersten Anstiegs fühlte ich mich wie Hause – die Landschaft sah ziemlich ähnlich aus wie auf meinen früheren Rennen in den Alpen. Ich war bereits unter den 10 ersten Fahrern, und auf dem zweiten (riesigen, 18km langen) Anstieg machte ich noch einige Plätze gut und behielt über die ganze Strecke ein gutes Tempo bei. Die Etappe endete mit einer 3 Kilometer langen Asphaltabfahrt, und ich gab nochmals alles. Ein toller Tag, schließlich war ich wieder ich selbst. Es war wieder sehr heiß, aber die frische Luft auf den Berggipfeln tat mir gut.

Tag 4 – 107km; +1739m

Nachdem ich mich auf der Etappe mit den hohen Bergen so gut gefühlt hatte, hatte ich kein

Problem damit, es heute sehr hart anzugehen, aber leider habe ich es übertrieben und kämpfte gegen Ende mit der Hitze. Mit der Ernährung war heute alles okay, nur die Massage war sehr schmerzhaft! 



 



Day 5 – 144km; +2136m

Es hieß, die letzten 40km dieser Etappe seien sehr hart, deshalb sparte ich mir meine Kräfte für

das Ende auf. Leider hatte ich einen Platten und musste drei Mal anhalten, wodurch ich um die 30 Minuten verlor. Die restlichen 90km fuhr ich dann allein und machte bis zur Ziellinie noch einige Plätze gut. Bei Kilometer 130 ging mir das Wasser aus, aber ansonsten klappte es mit der Verpflegung gut. Ich fühlte mich bei den Steigungen heute sehr gut und legte einen Gang zu. Ich war nicht müde, nur ein bisschen enttäuscht, aber alles gut!

 






Tag 6 – 167km; +1554m

Eine Etappe für die “Roadies”, was bedeutet, dass ich kämpfen musste, um in der Gruppe zu bleiben, aber ich gab mein Bestes. Die Strecke war sehr lang und relativ flach. Die Verpflegung war perfekt und ich gewann innerhalb unserer Gruppe einen fast 6 Kilometer langen Sprint bis zum Ziel. Ich war sehr glücklich, weil mich diese Etappe für den Frust wegen der technischen Probleme gestern entschädigte. Hatte heute gute Beine!

Tag 7 – 102km; +812m

Diese Etappe sollte eigentlich „leicht” sein, aber das war sie nicht. Ich hatte mit dem Tempo und

dem unebenen Gelände zu kämpfen. Ein harter Tag für die Hardtails. Hin und wieder war ich ziemlich müde. Ich freue mich auf die nächste Etappe morgen, die einige große Berge beinhaltet. Das wird sicher sehr heftig. Ich hoffe, meine Beine sind bereit dafür.

 




Day 8 – 137km; +3086m

Nach der schnellen, flachen Etappe habe ich mich auf einige starke Anstiege gefreut. Ich hielt ein

gutes Tempo und fuhr mit vier anderen in einer Gruppe. Gerade als wir die beiden letzten Fahrer abschüttelten, fuhr ich bei km 90 mit dem Hinterreifen gegen eine Felswand und hatte einen Platten (schon wieder, der war der Reifen nagelneu). Diesmal brauchte ich nur knapp 5 Minuten, einen Schlauch einzuziehen, aber auf den nächsten 30 Kilometern musste ich ihn noch fünf Mal aufpumpen. Insgesamt verlor ich so etwa 15 Minuten. Die nächsten 35 km fuhr ich allein den steilsten Anstieg dieser Etappe hoch. Nach dem letzten Anstieg holte ich einige Fahrer ein und fuhr mit einer guten Overall-Platzierung durchs Ziel. Kein perfekter Tag, aber ich bin immer noch guter Dinge! Gutes Tempo, gute Beine und kein Sturz! Ich freue mich auf das Ziel!

 

Tag 9 - 99km; +1350m

Der letzte Tag. Nachdem ich gestern wieder Pech hatte, musste ich heute wieder einige Zeit

gutmachen. Ab dem ersten Anstieg bei Kilometer 3 gab ich Gas und hielt erst bei km 52 wieder an, um Wasser nachzufüllen. Ich habe alles gegeben und bin glücklich darüber! Anders hätte ich es nicht machen können. Ich habe auf den Ebenen Gas gegeben, auf den Steigungen hart gekämpft, bin die ganze Strecke auf dem Strand gerannt und habe bei den Downhills alles riskiert. Eine großartige Erfahrung – die härteste, die ich je erlebt habe. All der Schmerz, die Erinnerungen und Gefühle sind einfach unvergesslich. Ich bin sehr glücklich dass ich alle Hindernisse überwunden habe. 

Nach insgesamt 52:25 bin ich mit einen 11.Gesamtplatz sehr zufrieden ins Ziel !

Vieles kann man nicht beschreiben und nur wenn man es gemacht hat, weiß man wie hart und schmerzhaft es war. Aber alle Zweifel haben sich verflüchtigt. Ich weiß jetzt, ich kann es! 

Es gilt für alle: Gib nie auf!

Resumeé:


Das war das härteste, längste und schönste Rennen, das ich je gefahren bin. Es war eine tolle

Atmosphäre mit den anderen Fahrern. Die Organisation war sehr gut. Es war alles bestens vorbereitet – die Strecken, die Unterbringung, die Verpflegung nach den Etappen (alles frisch zubereitet), Massagen und Bikepflege.

Als wir nach der letzten Etappe in Sagres ankamen, wurde ich gefragt: „Kommst du nächstes Jahr wieder?“, worauf ich antwortete: „Nie wieder!“ Aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Es war genial!