Freitag, 20. Juni 2014

24h Rennen Offenburg, 14.-15.Juni 2014

Wir freuten uns alle sehr auf dieses Teamevent. 24h Rennen haben immer etwas ganz besonderes.

Mit 3 Teams waren wir am Start:



 Das 4er Team mit Teamkapitän Frank Holder:
  • Frank Holder
  • Jochen Wurster
  • Matthias Riesch
  • Tobias Förster
Das 2er Team (12h) mit Teamkapitän Jochen Hahn:
  • Jochen Hahn
  • Axel Traub
Und schließlich noch mich, als Einzelfahrer für 12h:
  • Dieter Schulzki
Wir hatten ein geradezu geniales Wetter. Zumindest für diejenigen, die gerne bei Sonne und warmen Temperaturen unterwegs sind.
Dazu waren wir vom Equipment perfekt ausgestattet mit großem Pavillon samt Wohnwagen gab es reichlich Platz.



Nach den ersten Testrunden waren wir alle etwas überrascht. Uns bot sich eine grandiose Cross-Country ähnliche Strecke mit hohem Trailanteil und mit einer Steigung von knapp 200hm auf 8km.




Ich bin bereits einige 24h Rennen gefahren, aber eine solche Strecke hatte bisher kein Veranstalter im Programm. Ein großes Lob an Organisator Scheiderbauer dafür.

Nachfolgend der Bericht vom 2er Teamkapitän Jochen Hahn:

Sehr gelungenes, top organisiertes 24h Event von Scheiderbauer GmbH, Top Verpflegung. Top Helfer, Top Stellplatz, Top CSV-Team – Orga mit großem 10m Pavillon von Joe und Wohnwagen von Frank Holder. 

Dank Teamchef Dieter hat alles super geklappt.
Dazu sonniges und trockenes Wetter zwischen 18-30 Grad.
Hammer Strecke: auch nach vielen Runden nie langweilig, mit fiesen Rampen um 20% Steigung, highspeed Schotter Abfahrt wo ich 56km/h auf dem Tacho hatte und ein „Flowtrail“ der es in sich hatte und auch „Fun-Trail“ heißen könnte.

Mit ca. 6 Wochen Trainingsrückstand bolzte ich am Wochenende vor dem Rennen noch 190km MTB und Rennrad. Unter der Woche war noch Fliesen legen (Neue Wohnung) angesagt – was sich aber  nicht negativ auswirkte. Einen Tag vorab mit meiner Frau Andrea angereist konnte ich ausgeschlafen und relaxt das Rennen angehen. Aber ich hatte vor meinem ersten12 Stunden Rennen großen Respekt, weil ich nicht wusste was auf mich zukommt.
Besonders die Wechsel waren für mich ein „Buch mit 7 Siegeln“
 

Als schnellerer Starter durfte ich mit ca. 400 anderen „Startern“ und  Teamkollegen Dieter und Tobi, am Marktplatz in Rammersweier, in die „Startloop“ und erste Runde gehen, die ich aber mit mäßigen Tempo anging.
Die Übergabe des Teamtransponders in der Wechselzone an Axel klappte prima. Wir wechselten die ersten Stunden jede Runde durch und konnten so mehr Tempo machen.
Einmal habe ich Axel verpasst, sodass er 2 Runden fahren musste.
Und auch der Kleidungswechsel kostete etwas Zeit.

 
Schließlich änderten wir die Wechselroutine in 2 Runden, damit sich jeder länger regenerieren konnte. Aber wirklich ausruhen konnten wir nie, weil es immer irgendwas zu „checken“ gab.
Bei meinem 2 „Turn“ nach ca. 5 Stunden hatte ich mit Kopfweh einen „Einbruch“ und lief in den Uphills etwas „blau“. Vermutlich zu wenige getrunken und gegessen, weil mir süßes Zeug wie Riegel, Bananen, Haferschleim… über war. Also holte ich mir in der „Event-Area“ die gleich neben der Wechselzone war eine Rindswurst mit Senf, trank reichlich und erholte mit super gut. Mein Hoch kam ab 19.30 Uhr in der Abendstimmung mit blauem Himmel, in  traumhafter Weinlandschaft von Durbach. Auch das Ziel konnte ich schon „riechen“
Spannend waren die Trails ab 21.45 in der Nachtphase die jetzt begann. Aber so eine 800Lumen Helmlampe brennt genug Licht auf die Strecke, das kaum Tempo raus genommen werden musste. Kritisch wurde es in unserem 2er-Team als Axel gegen 22.10 Uhr  in die Wechselzone kam und rief:  „Ich habe mir beim Ausweichen das Knie verdreht und bin fertig, weiß nicht ob ich noch weiter fahren kann“ So fuhr ich mal die nächsten 2 Runden um dann nach Rücksprache mit Axel, der inzwischen von der Bergwacht einen Meniskus-Schaden o.ä. diagnostiziert bekam,  bis zum Schluss durch zu fahren. Das war schade für Axel und eine Herausforderung für mich, die aber Dank Käsebrot und Freudiger Einstellung super lief.
Ein grandioses Teamerlebnis sowohl mit Axel als auch den anderen csv-mtb-lern.
Es hat immer viel Freude gemacht meine Teamkollegen im Team-Zelt, in der Wechselzone oder sogar mal auf der Strecke zu treffen. Mit Matthias Riesch ging es sogar auf eine ganze Runde und mit Dieter ins Stadion. Unser Team konnte mit Platz 10 das Rennen beenden. Ich kann mir eine Wiederholung gut vorstellen
Ein großer Dank geht an unsere Hauptsponsoren: Burg Wächter und WWG Autowelt und alle anderen, die uns so großartig unterstützen. Es ist eine Freude Sie zu präsentieren.

Soweit der Bericht von Jochen Hahn.

Auch unser 4er Team kämpfte mit Bravour und Frank Holder hatte sein Team gut im Griff und die Taktung und Absprache funktionierte bestens. Jede Rund wurde protokolliert und analysiert.

So gelang unserem 4er Team ein hervorragender 15.Platz im umkämpften 4er Team Feld. Matthias, Joe, Tobi, Frank, - alle haben gekämpft und alles gegeben.





Impressionen unseres 4er Teams:





Zum Schluss noch einiges zu meinem Rennen:
Für mich sollten es die ersten 12h als Solo Fahrer werden. Unter anderem, als Vorabcheck für die bevorstehende Salzkammergut Trophy mit 211km und 7000hm.

In den 12h habe ich so ziemlich alle Phasen des Hochgefühls und des Leidens durchgemacht.
Obwohl ich mich sehr zurückgehalten hatte, habe ich trotzdem noch die ersten 3 Stunden ein zu hohes Tempo gefahren. Gefühlt waren es nur 70% aber irgenwie war es noch zu schnell. Ich lag die ersten Stunden auch ganz vorne in der Wertung. Gleich in der 3.ten Runde kroch eine Biene unter meine Brille und stach mich übers Augenlied, was heftig brannte.
Meine Frau verpflegte mich im 1,5-2h Rythmus mit Riegel, Gel und Getränken.
Den ersten Einbruch konnte ich dann nach ca. 4-5h vermelden mit leichten Krämpfen im rechten Oberschenkel und generellem Leistungstief. Ich nahm enorm an Leistung raus und fuhr ab da jede Steigung im Stehen durch, um die Krämpfe im Zaum zu halten. Dies gelang erstaunlich gut.
Trotzdem war die Form nicht richtig gut und eine Leidensphase begann, auch in Hinblick auf die noch zu absolvierende Zeit.
Nachdem ich ja schon viele 24h Rennen im 2er und 4er Team gemacht hatte, wurde mir klar, wie unermesslich wertvoll kurze Pausen sind. Seien es auch nur 20minuten. Denn alleine das reicht, um dem Körper wieder etwas erholen zu lassen.

Es ist eine ganz besondere Erfahrung, wenn einem diese Pause entzogen wird und man einfach durchfährt.
 

So war ich froh, dass ich wenigstens alle 1,5-2h etwa 2 Minuten beim Flaschenwechsel, usw...erholen konnte. Zwei Pinkelpausen musste ich innerhalb der 12h auch einlegen und ab 21:45 das Licht anbringen.
Gleich von Beginn war meine Taktik, das Rennen in viertel zu teilen.
Nach ca. 6-7h konnte ich keine Elektrolyt Getränke und Kuchen mehr sehen und zu mir nehmen. Ich stieg von da an um auf Wasser und aß dazu einen fetten Wurstwecken.
Dies sollte auch zu einer besonderen Erfahrung werden. Keine Ahnung warum, aber dieser Wurstwecken wirkte wie Doping. Auf einmal war ich wieder richtig schnell und agil unterwegs. Hammer.
Wie sich das sportwissenschaftlich erklären lässt, dass weiß ich nicht aber ich habe einmal gelesen, dass sich die Rennradfahrer der ersten Jahre Hühnerschlegel ins Trikots steckten bzw. reichen liesen. Vielleicht ist da ja doch was dran. Jedenfalls stellte ich fest, dass so ne ¨fettige¨ Semmel ideal ist.

Es hielt einige Runden an und ich hatte wieder richtig Spaß.


Die letzen 3-4 Stunden, waren nicht schnell aber jegliches Leiden war vorbei und irgendwie war der Schalter umgelegt und ich spürte, ich konnte jetzt so auch 24h fahren. Ich brauchte auch kaum mehr was zu trinken und hatte auch keinen Hunger mehr. Es war merkwürdig, aber mir ging es sehr gut.
Auch die Krämpfe waren längs vorbei. Es war ein super Gefühl, fast wie ein Rausch.
Kurz vor Ende der 12h wurde ich dann von vielen Fahrern ermutigt, dass ich es gleich geschafft hatte. Es war wirklich gut gemeint, führte dann aber dazu, dass ich die letzte Runde so hindrehte, dass ich genau nach 12h durchs Ziel kam. Im Prinzip hätte es locker zu einer weiteren Runde gereicht.
Das nervte mich dann noch etwas im Nachhinein, und ich hätte mir gewünscht, dass ich diese Chance noch umgesetzt hätte. Mit einem sehr guten 8.Platz bin ich aber absolut zufrieden.

Zusammenfassend aber war es ein geniales Erlebnis und ich stelle fest, dass mich irgenwie dieser Virus der Langstrecke gepackt hat.

Jetzt steht erstmal eine MEGA Challenge an:
Die Salzkammergut Trophy und zwar die A Distanz mit 211km und 7000hm. Mal sehen....
Mein Dank gilt vor allem auch unseren Sponsoren, die uns diesen Sport im Team ermöglichen.

Zielimpressionen:

 

 Zum Schluss waren die Emotionen groß.....

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